Lina Beckmann in „Laios“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Lina Beckmann in „Laios“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
ZDF und Monika Rittershaus

Theater ist eine Kunst der – Achtung! – Leibanwesenheit. Ja, die jammervollen Pandemiejahre haben das Vokabular vergrößert. Live, vor Ort, sonst nichts. Und dennoch ist es ein immenser Glücksfall, wenn nun das gefeierte Theaterstück Laios vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg über die 3sat-Mediathek zugänglich ist. Grund: Weder für die Vorstellungen in Hamburg noch jene in Berlin, wo es derzeit zum Theatertreffen, dem Superkongress der Bühnenfetischisten, eingeladen ist, sind Karten verfügbar. Das gibt’s!

Da lohnen sich nun die großen Flatscreens, wenn die fabelhafte Lina Beckmann in einem Parforceritt, heiteren und abgründigen Gemüts, die Schuldfragen der mythologischen Königsfamilie in Theben durchdekliniert. Die Schauspielerin verkörpert auf unnachahmliche Weise im Alleingang – und deshalb für die Fernsehregie gut einfangbar – den Titelhelden (Vater des Ödipus) und andere Figuren in einer Neudichtung durch Roland Schimmelpfennig. Überraschung: Hier fliegen auch Katzen durch die Lüfte. (Margarete Affenzeller, 10.5.2024)