Herbert Kickl
Herbert Kickl hat bereits vor dem von der ÖVP initiierten U-Ausschuss ausgesagt.
APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Nachdem FPÖ-Chef Herbert Kickl sein Erscheinen im Untersuchungsausschuss zum "rot-blauen Machtmissbrauch" am Dienstag, den 7. Mai, aufgrund eines Urlaubs abgesagt hat, bietet ihm ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger sechs Ersatztermine an. Möglich seien der 13., 14., 17., 21., 22. und 23. Mai, teilte er in einer Aussendung mit. Die Freiheitlichen lehnen die Verlängerung des U-Ausschusses auf Nachfrage ab. Regulär findet die letzte Sitzung am Mittwoch, den 8. Mai, statt.

Es sei unklar, wozu Hanger Kickl einladen wolle, finden an diesen Tagen doch keine U-Ausschuss-Sitzungen statt, sagte ein FPÖ-Sprecher zur APA. Der U-Ausschuss habe sich großteils außerhalb des Untersuchungsgegenstands bewegt, man sehe keinen Grund, ihn nun auch noch zu verlängern. Der Beschluss eines Ersatztermins könne im Einvernehmen aller Parteien passieren, hieß es aus dem ÖVP-Klub.

Kickl, der bereits vor dem von der ÖVP initiierten U-Ausschuss ausgesagt hat, habe seit Wochen gewusst, dass er ein zweites Mal befragt werden soll – zu "verschleierten Immobiliendeals in Kärnten, geheimen Teilhaberschaften an einer dubiosen blauen Werbeagentur, Kickback-Zahlungen der Kärntner Landesregierung an die FPÖ, dem Millionenskandal seines Partei-Genossen Mario Kunasek, mutmaßlicher Inseratenkorruption der FPÖ in Regierungsverantwortung, Einflussnahmen auf den ORF und vielem mehr", so Hanger. "Wenige Tage vor den letzten Sitzungen des U-Ausschusses ist ihm aber dann plötzlich eingefallen, dass er ja einen Urlaub gebucht hat." Die "Wanderreise" des Klubobmanns in einer Ausschusswoche sei jedenfalls "weder mit der Geschäftsordnung noch mit dem notwendigen Respekt vor dem Parlament in Einklang zu bringen". (APA, 3.5.2024)